Der verheerende Waldbrand in der Sächsischen Schweiz ist glücklicherweise Geschichte. Doch vergessen ist er noch lange nicht. Die Kameradinnen und Kameraden unserer Bergwachten Carlsfeld, Johanngeorgenstadt und Rittersgrün wurden mit ihren geländegängigen Fahrzeugen bereits sehr zeitig für einen Einsatz angefordert. Zu ihren Aufgaben zählte von Beginn an der Transport von Einsatzkräften und dringend benötigtem Material. Mit den geländegängigen ATV-Fahrzeugen (All-Terrain-Vehicles) wurden Pumpen, Schläuche oder Kraftstoff bis weit an den Schadensort gefahren. Die Einteilung der eingesetzten Kräfte erfolgte entsprechend der jeweiligen Qualifikation. So saßen plötzlich Bergwachtmitglieder mit Rettungsdienstausbildung im Hubschrauber der Bundespolizei und flogen zu provisorischen Unfallhilfsstellen mitten im abgelegenen Gelände. Diese waren für die medizinische Absicherung der Feuerwehrleute nötig, um beispielsweise bei Kreislaufproblemen oder Wespenstichen schnell Hilfe leisten zu können.
Jetzt, zwei Wochen nach Einsatzende, sind die Kameradinnen und Kameraden dabei, die Schäden an der Technik zu erfassen. Die Dauerbelastung sowie Umwelteinflüsse wie Hitze und Ruß machen einige Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen bei den Fahrzeugen, Anhängern oder auch der persönlichen Schutzausrüstung nötig.
Der Einsatz der Bergwachten Carlsfeld, Johanngeorgenstadt und Rittersgrün in Zahlen:
- Einsatzzeit 3 Wochen
- 14.000 Gesamt-Fahrtkilometer
- eingesetzte Kameradinnen und Kameraden: 28 zu unterschiedlichen Dienstzeiten
- Einsatzstunden: 2.000
- Dienststunden: 1.800
Neben den Kräften der Bergwacht wurde am 14.08.2022 auch die Versorgungskomponente der DRK Kreisbereitschaft alarmiert. Am frühen Morgen des 15.08.2022 verlegten 8 Einsatzkräfte des 4. Katschutzzuges Erzgebirgskreis ins Katastrophengebiet Elbsandsteingebirge. Die Kameradinnen und Kameraden waren für die Verpflegung der im Einsatz befindlichen Feuerleute, des THW und anderer Hilfsorganisationen vorgesehen. Kaum im Einsatzgebiet angekommen, begann die Arbeit in der Küche. Im Laufe des ersten Tages übernahmen unsere Kräfte die Verantwortung für die Küche. Dazu zählte beispielsweise die Erstellung des Dienstplanes für alle anderen am Verpflegungseinsatz beteiligten Organisationen, denn die Küche war 24/7 besetzt. Vier Kameradinnen und Kameraden übernahmen den Dienst der Tag- und weitere vier Kameraden in der Nachtschicht. Für alle war es eine neue Erfahrung, bis zu 1600 Portionen Essen in zwei Feldküchen zuzubereiten und auszugeben. Die bei der Brandbekämpfung eingesetzten Kräfte wurden mittags und abends mit einer warmen Mahlzeit verpflegt. Bestand am Tag die Hauptaufgabe, Essen zu kochen und auszugeben, hatte die Nachtschicht die Aufgabe, die Küche nach der Schlacht am Tag zu säubern, Essen auszugeben und den neuen Tag vorzubereiten. Es gab viel Lob für die abwechslungsreiche Verpflegung.
Neben viel Arbeit, neuen Bekanntschaften und unzähligen Eindrücken bleibt den Einsatzkräften nach eigener Aussage Eines in Erinnerung: „Es ist egal, welches Zeichen auf der Brust steht: DRK, Malteser, Johanniter, ASB… es geht um die eine Sache, den Menschen zu helfen.“
Im Laufe der Woche konnte das Kontingent der eingesetzten Kräfte reduziert werden. Am 19.08.2022, nach Aufhebung des Katastrophenalarms, traten die verbliebenen Kameradinnen und Kameraden der Verpflegungskomponente die Heimreise an.
Der Einsatz der Verpflegungskomponente des 4. Einsatzzuges in Zahlen:
- Einsatzzeit 5 Tage
- eingesetzte Kameradinnen und Kameraden: 9 zu unterschiedlichen Dienstzeiten (davon ein Kamerad aus dem DRK KV Mittleres Erzgebirge e.V.)
An alle eingesetzten Kameradinnen und Kameraden des 4. Einsatzzuges im Erzgebirgskreis, dem DRK Ortsverein Marienberg, den Bergwachten Carlsfeld, Johanngeorgenstadt und Rittersgrün vielen Dank für die aufgewendete Zeit, Kraft und Einsatzbereitschaft. Ein weiterer Dank geht an die Familienangehörigen und Arbeitgeber für das Verständnis sowie die unsichtbaren Helfer im Hintergrund für die Vor- und Nachbereitung.