Ukraine-Hilfe
Derzeit laufen die Vorbereitungen für ein neues Ukraine-Hilfsprojekt unseres Kreisverbandes.
Im Gegensatz zu den bisherigen Projekten, die zum Großteil aus Hilfslieferungen an ukrainische Schulen, Krankenhäuser und zuletzt ein Alten- und Behindertenheim bestanden, ist jetzt praktische Hilfe im Rahmen einer länderübergreifenden Kooperation geplant.
Yaroslaw Pylypec und Yarema Kachmar vom ukrainischen Rettungsdienst in Lviv verbrachten drei informative Tage bei uns im Erzgebirge. Während ihres Besuches besichtigten sie die Notfallaufnahme sowie die Intensivstation in den Kliniken Erlabrunn und statteten unseren Rettungswachen Erlabrunn und Schwarzenberg einen Besuch ab. Beide besitzen durch ihre berufliche Tätigkeit als Rettungsdienstleiter selbst ausreichend Erfahrungen, um das Gesehene entsprechend bewerten und Rückschlüsse auf die eigene Arbeit ziehen zu können. Von Erlabrunn aus ging es zur Bergwacht nach Johanngeorgenstadt. Neben der Besichtigung der neuen Einsatztechnik drehten sich die Gespräche um medizinische Einsätze unserer Bergwachtkameraden. Diese werden neben ihrer eigentlichen Aufgabe in der Bergrettung zusätzlich als First Responder eingesetzt.
Auch für unsere Mitarbeiter und Kameraden der Bergwacht war dieser Besuch sehr lehrreich. Sie erfuhren, dass der Rettungsdienst in der Stadt Lviv schrittweise mit neuer, moderner Einsatztechnik ausgestattet wird. Jedoch ist die Ausstattung der Rettungswachen bei weitem nicht mit der in Deutschland vergleichbar. So sollten die Arbeitsbedingungen der ukrainischen Rettungskräfte wie auch die Unterstellmöglichkeiten der Fahrzeuge dringend verbessert werden.
Im Gegensatz zu den deutschen RTW, die mindestens mit einem Sanitäter und einem Notfallsanitäter besetzt sind, besteht die Fahrzeugbesatzung in der Ukraine nur aus einem Fahrer ohne medizinische Kenntnisse sowie einem Sanitäter. Hier möchten unsere Gäste gern ansetzen und dafür sorgen, dass auch auf ihren Fahrzeugen die gesamte Besatzung über medizinische Kenntnisse verfügt.
Um diese Pläne verwirklichen zu können, traf man sich am nächsten Tag in der DRK-Geschäftsstelle Aue. Dort fanden im Beisein von Thomas Illert, Vorsitzender des Vorstandes, Personalleiterin Petra Illert, Rettungsdienstleiter Jens Balcar und Fahrdienstleiter Heiko Meißner Gespräche zu einer möglichen Zusammenarbeit mit dem Львівський Обласний Центр Екстреної Медичної Допомоги та Медицини Катастроф (Lviv - Regionales Zentrum für Rettungsdienste und Katastrophenmedizin) statt. So ist es denkbar, dass ukrainische Rettungsdienstmitarbeiter beim DRK Aue-Schwarzenberg eine Aus- und Weiterbildung absolvieren oder Praktika durchführen. Diese Pläne werden beim nächsten Treffen, 2020 in der Ukraine, Gegenstand der Gespräche sein. Wir jedenfalls sind schon gespannt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.